Thorsten Majer: „Breitbandversorgung im Kreis Ludwigsburg ist unzureichend. Die Selbstzufriedenheit der Telekom ist unerträglich und die mangelhafte finanzielle Unterstützung des Landes inakzeptabel“

Die Breitbandversorgung im Kreis Ludwigsburg wurde in der gestrigen SPD-Kreisvorstandssitzung thematisiert und ausführlich diskutiert. Dabei war man sich einig, dass die Äußerungen der Telekom diesbezüglich nicht unkommentiert bleiben dürfen.

Abgesehen davon, dass die Statistiken geschönt sind, weil schon ab einer Versorgung mit 0,3 Megabit ein Haushalt als ausreichend versorgt gilt, sind auch die angeblich so weit verbreiteten 1,0 Megabit den heutigen Möglichkeiten und Standards nicht angemessen.

Der Kreisvorsitzende Thorsten Majer betonte, dass ein ausreichend schneller Internetzugang ein Standortfaktor geworden sei, speziell für Gewerbetreibende. Majer: „Diese können über die von der Telekom mit Stolz genannten 1,0 Megabit nur müde lächeln“. Die Lage sei daher speziell in Sachsenheim, Ingersheim, Hemmingen, Vaihingen Enz und Oberriexingen schon äußerst angespannt.

Der Kreisvorstand fordert das Land Baden-Württemberg und die Telekom daher dazu auf, die eigenen finanziellen Anstrengungen auf diesem Gebiet massiv auszuweiten, da sonst auf Jahre hinaus in manchem ländlichen Gebiet nicht nur Stillstand, sondern aufgrund von Gewerbeabwanderungen Rückschritt einkehren werde.

„Die Telekommunikation im Allgemeinen und das Internet im Speziellen sind Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge – die mangelnde finanzielle Einsatzbereitschaft der Telekom und des Landes stellt daher eine nicht zu akzeptierende Vorenthaltung von öffentlichen Gütern dar“, so Majer in einem Statement. Aus Sicht der Sozialdemokraten hat die Telekom, genauso wie die EnBW und andere privatisierte Versorgungsunternehmen, ihren öffentlichen Auftrag und Nutzen vergessen. Diese Unternehmen schielen zu sehr auf Gewinnmaximierung, wodurch auch die ausgebliebenen Gebote bei Ausschreibungen zu erklären sind.