Bei Unfällen und Notfällen ist jede Minute kostbar. Daher schreibt auch das neue Rettungsdienstgesetz einen Rettungsdienstplan vor, in dem der bodengebundene Rettungsdienst aus notfallmedizinischen Gründen eine sogenannte Hilfsfrist von nicht mehr als 10 Minuten, höchstens 15 Minuten gewährleisten soll. Bereits im Frühjahr dieses Jahres haben Fachleute des Rettungsdienstes öffentlich in Frage gestellt, ob diese Hilfsfristen vor allem in den Strohgäugemeinden Hemmingen, Ditzingen und Gerlingen eingehalten werden, nachdem bekannt wurde, dass die Rettungswache Ditzingen – wohl aus Kostengründen – nachts nicht mehr besetzt ist.

Nunmehr häufen sich die Beschwerden über zu lange Wartezeiten bei Rettungseinsätzen im westlichen Landkreis Ludwigsburg, wie SPD- Landtagsabgeordneter Wolfgang Stehmer mitteilte. Dabei sind nicht nur die Strohgäugemeinden betroffen, sondern offenbar auch Notarzteinsätze in Eberdingen, Vaihingen und Bönnigheim. In einer Landtagsanfrage will MdL Stehmer nun von der Landesregierung die genauen Kennzahlen der letzten 5 Jahre wissen und fragt nach den konkreten Planungen, um die unzureichende Einhaltung der Hilfsfristen künftig zu gewährleisten. „Es nützt den Einwohnern im westlichen Kreisteil nichts, wenn zwar die Hilfsfristen im gesamten Landkreis Ludwigsburg statistisch über 90 % eingehalten werden, in einzelnen Gemeinden aber nicht einmal Werte von 70 % zu erreichen sind“, so Stehmer in der Begründung seiner kleinen Landtagsanfrage. Er stellt dabei auch die teilweise Auflösung der Rettungswache in Ditzingen in Frage und bittet darum, diese zu überdenken. „Zumindest eines muss jedoch erreicht werden, dass auch die Bürgerinnen und Bürger im westlichen Landkreis Ludwigsburg auf einen Rettungsdienst vertrauen können, der die gesetzlich verlangten Hilfsfristen gewährleisten“, so Stehmer. Dies hat er letzte Woche auch schon bei Landrat Dr. Haas vorgebracht.